Ein Juwel von königlicher Herkunft

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Nach einer langen und ereignisreichen Reise durch zwei Jahrhunderte europäischer Kulturgeschichte hat ein besonders außergewöhnliches Meisterstück italienischer Schmiedekunst die Tore der Döttling-Manufaktur passiert und wurde in 19-monatiger Detailarbeit liebevoll restauriert.

Der 1872 von den berühmten Gebrüdern Morosini in Mailand gebaute Tresor war dem Vernehmen nach eine Auftragsarbeit für Viktor Emanuel II., der von 1861 bis 1878 über das Königreich Italien herrschte. Die königliche Herkunft ist an beiden Innentüren des Safes sichtbar, auf denen die Herkunftsbeschläge von aufwändigen Messingverzierungen umfasst werden, die nach oben hin durch das königliche Wappen des Hauses Savoyen mit der Krone ihren Abschluss finden.

Die Besonderheit des Tresors liegt jedoch nicht nur in seiner außergewöhnlich opulenten Ausführung und seinem für diese Zeit ungewöhnlich schweren und hochdekorativen Riegelwerk, sondern vor allem in seiner sagenhaften Verwendung.

So wurde der Safe laut Nachfahren involvierter Zeitzeugen vom König ausschließlich zur Aufbewahrung von Liebesbriefen und Erinnerungsstücken an seine jahrzehntelange Geliebte und spätere zweite Frau Rosa Vercellana verwendet. Rosa Vercellana war bereits 1847 als gerade einmal 14-jährige in das Leben des damals 24-jährigen und bereits mit Königin Adelheid von Österreich verheirateten Königs getreten. Die aufgrund ihres jungen Alters und ihrer niederen Herkunft (Tochter eines Jagdaufsehers) mehr als pikante Beziehung überstand 22 außereheliche Jahre, in denen Viktor Emanuel acht Kinder mit der Königin zeugt, und wurde erst 1869 im Rahmen einer kirchlichen Trauung legalisiert. Zu diesem Zeitpunkt war der König bereits von der katholischen Kirche exkommuniziert worden.

Die Beziehung zu Rosa Vercellana, im Volksmund die „Bella Rosin“ genannt, sollte bis zu Viktor Emanuels Lebensende halten und bescherte ihm zwei weitere Kinder. Dass der Tresor der Gebrüder Morosini unmittelbar für die amouröse Korrespondenz des Königs mit seiner langjährigen Mätresse und späteren Ehefrau geschmiedet wurde, lässt sich an zwei wundervollen Details auf den Innentüren erkennen, die als geheime Codierungen ziseliert wurden. So trägt jeder der beiden Innentürbeschläge, versteckt unter der königlichen Krone und den Schriftzügen, eine Rose, umfasst von einem herzförmigen, nach oben offenen Kranz. Der Vorname der großen Liebe des Königs „Rosa“ bedeutet im Italienischen Rose.

Es kann davon ausgegangen werden, dass die beiden medusenhaften Medaillen auf den Außenseiten des Tresors die Geliebte des Königs in ihren jungen Jahren zeigen. In jedem Fall führt der Zugang zum Safeinneren über eine der beiden. Erst bei Betätigung eines Geheimmechanismus springt eine der beiden zur Seite und legt das dahinter liegende Schlüsselloch frei.

Wie der Safe seinen Weg nach Süddeutschland gefunden hat, wo ihn die Döttling-Scouts im Nachgang eines Hausabrisses sichern konnten, ist leider nicht bekannt. Sicher ist aber, dass ihn das Haus Döttling in monatelanger Kleinstarbeit zu einem erneut strahlenden Zeugnis einer großen königlichen Liebe konservieren konnte.

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